STUDIUM: MASTER THESIS
Weingut auf der Winzerer Höhe. Wiederbelebung der alten Tradition
Oberwinzer in Regensburg blickt auf eine lange Tradition der Weinherstellung zurück, welche unter steigender Konkurrenz zunehmend leiden musste. Heute existieren nur noch wenige ältere Rebenfeldern und kleine Bauern-Weingüter. Die dicht-wachsenden wilden Weinreben auf der Winzerer Höhe erinnern noch an die alten Zeiten der Bayerwein-Herstellung. Der Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Lufttemperaturen führen zur Wiederbelebung der alten Tradition und begünstigen die Anpflanzung neuer Weinrebenfelder. Nun ist es Zeit, das alte Dorf mit einem Weingut und einer Vinothek zu bereichern, wo Bayerwein hergestellt und verkostet werden kann.
Als städtebauliches Konzept wird eine Figur vorgeschlagen, die in den sehr homogenen Kontext eingebettet wird. Der längliche Baukörper folgt der feinen Liniendorf-Struktur und besitzt die gleiche Körnung und Formensprache wie die Umgebung. Der Weinkeller mit allen Produktionsräumen befindet sich im Erdgeschoss. Zur Straße hin öffnet sich die neue Fassade mit einer einladenden Vinothek welche eine spannende Straßenraum-Situation anbietet. Die Markise ist eine Referenz der beliebten und oft überfüllten „Trattoria“. So entsteht ein gemütliches Nachbarschaftslokal – ein Treffpunkt für Einheimische aber auch Besucher. Im Obergeschoss befinden sich die Winzerwohnung und acht Gästezimmer mit schöner Ausstattung aus Lärchenholz und Naturstein. Hier eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die umliegende Donaulandschaft.
Als Hauptmaterial wird hier Kalkstein oder Sandstein verwendet. Die beiden Gesteine haben ähnliche Eigenschaften und sind gleich in der Verarbeitung. Die Steinquader haben die Abmessungen von 1,15 x 0,575 x 0,5 m und wiegen ca. 700 kg. Diese werden am Werk fein geschnitten, vor Ort aufeinander im Halbverband gestapelt und verfugt. Nur die Südfassade wird im Wildverband verlegt um sich besser in den naturbelassenen Kontext der Winzerer Höhe einzupassen. Im Bereich des Erdreichs wird gezielt keine Wärmedämmung verwendet, um ganzjährig eine konstante Jahrestemperatur von 12° zu erzielen. So kann der Bayerwein, zur Freude seiner Besucher, perfekt reifen.